Das National Hurricane Center (NHC) verfolgt den Tropensturm Jerry, der sich derzeit nordöstlich des nördlichen Teils der Kleinen Antillen in der Karibik befindet, sowie einen seltenen subtropischen Sturm namens Karen, nordwestlich der Azoren. Ein subtropischer Sturm ist ein nicht-frontales Tiefdrucksystem, das sowohl Merkmale tropischer als auch aussertropischer Wirbelstürme aufweist.

Während davon ausgegangen wird, dass sich Jerry am Wochenende zu einem Hurrikan verstärkt, wird aufgrund der vorhandenen Informationen derzeit nicht erwartet, dass einer der beiden Stürme auf Land trifft oder erwähnenswerte Auswirkungen verursacht.

Bislang wurden in der Saison elf benannte Stürme, vier Hurrikane und drei schwere Hurrikane (zwei davon erreichten die Kategorie 5) registriert. Mit einem akkumulierten Zyklonindex von fast 100 (inklusive des erwarteten Beitrags von Jerry) bewegt sich die Saison 2025 am unteren Ende der Vorhersagespanne für schwere Hurrikane. Bei schwächeren Ereignissen (benannte Stürme und Hurrikane) liegt sie deutlich unter den prognostizierten Werten.

Das offizielle Ende der atlantischen Hurrikansaison ist der 30. November. Obwohl Stürme auch nach diesem Datum auftreten können, hat es in den letzten 125 Jahren keinen schweren Hurrikan gegeben, der im November auf die US-Küste traf, und nur sieben, die überhaupt nach Mitte Oktober auf Land getroffen sind. Diese Stürme (1906, 1910, 1921, 1926, 1950 (King), 2005 (Wilma), 2020 (Zeta)) hatten alle ihren Ursprung im Karibischen Meer und erreichten das US-Festland – mit Ausnahme von Zeta – in Zentral- bzw. Südflorida. Andere bemerkenswerte späte Stürme im Oktober, wie Hurrikan Mitch (1998) – der zweittödlichste atlantische Hurrikan mit über 10’000 Todesopfern in Honduras und Nicaragua – sowie Hurrikan Sandy (2012), der New York und New Jersey traf, hatten ebenfalls ihren Ursprung im Karibischen Meer.

Im Gegensatz zum Atlantik ist das Karibische Meer im Jahr 2025 aussergewöhnlich warm geblieben, wobei der Ozeantemperatur derzeit fast die Rekordwerte von 2023 und 2024 erreicht. Da jedoch für die kommenden Tage keine neue Aktivität vorhergesagt ist, steigt die Wahrscheinlichkeit rapide, dass die Saison 2025 ohne bedeutende US-Auswirkungen zu Ende geht. Sollte sich 2025 keine weitere Aktivität im Golf von Mexiko oder Karibischen Meer entwickeln, wäre dies die geringste Sturmaktivität in der Karibik seit mindestens den 1960er Jahren.

Twelve Securis wird weiterhin sowohl öffentliche Vorhersagen als auch Prognosen von Forschungspartnern beobachten und seine Kunden entsprechend informieren.

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